PET-Flaschen (egal ob Ein- oder Mehrweg) haben, was ihre Ökobilanz betrifft, zu unrecht einen schlechten Ruf. Beispielweise fehlen zu den Wirkungen vermeintlicher Weichmacher in PET oft die Fakten. In vielen Fällen weisen PET-Flaschen außerdem sogar eine deutlich bessere Ökobilanz auf als beispielsweise Glasflaschen.
PET-Einwegflaschen sind in den letzten Jahren immer umweltfreundlicher geworden.
Kunststoffprodukte umweltschonend und umsichtig nutzen – das gelingt am besten mit geschlossenen Wertstoffkreisläufen. Vor allem das Recycling von PET-Getränkeflaschen stellt ein positives Beispiel dar.
PET wird in Deutschland erfolgreich verwertet. Das belegen auch die Zahlen der Studie „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2019“ der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM). Der Studie zufolge werden 94 Prozent aller PET-Getränkeflaschen recycelt. Die Verwertungsquote liegt außerdem bei nahezu 100 Prozent. Zudem zeichnet sich ab, dass recyceltes Material immer stärker zum Einsatz kommt: Eine PET-Flasche besteht heute im Durchschnitt zu 30 Prozent aus Rezyklat.
PET-Flaschen punkten in Sachen Ökobilanz vor allem durch ihr geringes Gewicht, weswegen beim Transport weniger CO2 anfällt. Die bepfandete Einweg-PET-Flasche schafft es damit nahezu auf dasselbe Level wie die Mehrweg-Glasflasche. PET Mehrwegflaschen überholen dank ihres geringeren Gewichts sogar die Mehrweg-Glasflasche. Hinzu kommt: Sie lassen sich bis zu 20 Mal neu befüllen.
Bisphenol A: PET-Getränkeflaschen enthalten keine hormonell wirksamen Substanzen
Hartnäckig hält sich der Mythos, dass PET-Getränkeflaschen hormonell wirksame Substanzen wie Bisphenol A (BPA) enthalten. Wissenschaftliche Untersuchungen und Studien haben das Gegenteil bewiesen: PET-Getränkeflaschen enthalten keine chemischen Verbindungen, die den menschlichen Hormonhaushalt negativ beeinflussen könnten. Auch Bisphenol A kommt bei der Herstellung von Getränkegebinden aus PET nicht zum Einsatz.1
Bei Bisphenol A handelt es sich um eine chemische Verbindung, die bei der Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat und von Epoxidharzen verwendet wird.2 Es kommt unter anderem in Getränke- und Konservendosen, CDs und DVDs, aber auch in Kunststoffartikeln wie beschichteten Verpackungen, Plastikgeschirr und Spielzeug vor.3
1https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_pet_flaschen-10007.html
3https://utopia.de/ratgeber/bisphenol-a-bpa-chemikalie-hormonelle-wirkung/
Kunststoffe stehen in der Kritik. Insbesondere die PET-Getränkeflasche wird als Sinnbild für Umweltprobleme wie die Verschmutzung der Weltmeere oder illegale Müllentsorgung angesehen.
Und keine Frage: unsere Abfälle dürfen nicht in der Umwelt enden. Verantwortungsvoll entsorgt oder besser noch recycelt, ist der Beitrag von Kunststoff en zum Klimaschutz jedoch enorm. Anders als das sehr sichtbare Meeresmüllproblem ist die CO2-Reduktion durch Kunststoffverpackungen allerdings meist unsichtbar und die Wahrnehmung dieser Verpackungslösungen damit einseitig negativ – und das zu Unrecht. Das belegen viele Studien und wissenschaftliche Untersuchungen. Im Faktencheck räumen wir mit Mythen und Halbwahrheiten zu Kunststoff en auf.
Plastikabfälle im Meer vermeiden.
International arbeitet eine Vielzahl an Initiativen intensiv daran, das Problem der Vermüllung unserer Weltmeere in den Griff zu bekommen. Politik, Industrie und NGOs suchen gemeinsam nach Lösungen, um vor allem an den Hotspots des Marine Litter in Asien und Afrika die Verschmutzung zu verhindern.
Um den Export von Verpackungsabfällen in Staaten ohne effiziente Wertstoffkreisläufe zu reduzieren und das Recycling zu stärken, haben sich 187 Staaten in den Basler Konventionen auf eine Verschärfung der Export-Vorgaben geeinigt. In Europa haben der Gewässer- und Meeresschutz eine weitaus längere Tradition. Deshalb ist der Anteil Europas an der weltweiten Meeresverschmutzung relativ klein.
Dennoch gilt auch für Europa das globale Ziel: eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu etablieren, in der Kunststoff nachhaltig genutzt und verwertet wird, um Umweltbelastungen zu minimieren.